Menschenrechtsstädte

Menschenrechtsstädte

In den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts wuchs das Bewusstsein über die Bedeutung einer kommunalen Menschenrechtsarbeit, die im städtischen Umfeld, also im direkten

Arbeits- und Wohnumfeld der Menschen, stattfindet. So entstanden eine Reihe von Menschenrechtsinitiativen und -netzwerken in vielen europäischen Städten. 

Auf Initiative der PDHRE („The People’s Movement for Human Rights Education“) erklärten sich eine Reihe von Städten weltweit zu „Menschenrechtsstädten“. In Österreich ist die Stadt Graz seit Jahr 2000 Mitglied dieses Netzwerkes. 2006 ist die Stadt Graz zur „Europäischen Koalition der Städte gegen Rassismus“ beigetreten. 2007 wurde der Menschenrechtsbeirat eingerichtet.  

Stadt der Menschenrechte – Stadtportal der Landeshauptstadt Graz

Am 19. Dezember 2014 beschloss Wiener Gemeinderat die Deklaration „Wien – Stadt der Menschenrechte“. Damit erklärte die Stadt Wien ihre Absicht, die Sensibilität sowie Maßnahmen für die Menschenrechte in allen Teilen der Gesellschaft zu fördern. 2015 wurde das Menschenrechtsbüro eröffnet.

https://www.wien.gv.at/menschen/integration/menschenrechtsstadt/

In Zusammenarbeit mit Menschenrechtsstädten entwickelte die Grundrechte Agentur der EU einen „Leitfaden für die Menschenrechtsstädte“, der 2021 vorgestellt wurde. 

2022 haben einige dieser Menschenrechtsstädte im Rahmen des Ausschusses für soziale Eingliederung, partizipative Demokratie und Menschenrechte der UCLG (United Cities and local governments) globale Kampagne „10, 100, 1000 Städte und Gebiete für Menschenrechte bis 2030“ ins Leben gerufen. Ziel der Kampagne ist Sensibilisierung für die Wichtigkeit der Menschenrechte auf lokaler Ebene bis hin zur Verabschiedung der Richtlinien für lokale Menschenrechte und ihre Verwirklichung.

Join the Global Campaign “10, 100, 1000 Human Rights Cities and Territories by 2030”! | CISDP (uclg-cisdp.org)

Menschenrechte zu respektieren, zu schützen und zu gewährleisten ist Aufgabe aller Regierungs- und Verwaltungsebenen.